von Michele Mennillo

Nachlese Karneval 2023

Stadtkapelle Münstermaifeld e. V.

Drei Karnevalsumzüge standen in diesem Jahr für die Musiker der Stadtkapelle Münstermaifeld e. V. auf dem Plan. Los ging es an Schwerdonnerstag mit dem Umzug in Welling. Auch wenn das Wetter sich nicht unbedingt von der freundlichsten Seite zeigte, in Welling ist man ein gern gesehener Gast und so zog man vor der KG Welling gut gelaunt musizierend durchs Dorf. Weitere Station am Samstag dann der Umzug Gering-Kollig. Auch hier schlechte Wetteraussichten, allerdings wurden alle Regentropfen vom Winde verweht. In Gering-Kollig waren die Musiker der Stadtkapelle erstmalig vertreten, der Zug war schön, wenn auch durch den Ortswechsel zwischendrin etwas gewöhnungsbedürftig. Am Rosenmontag dann der Höhepunkt in Polch. Die Musiker der Stadtkapelle waren von den Freunden des MV Polch vor dem Umzug zu einem Imbiss in deren Vereinsheim eingeladen. Dafür herzlichen Dank. Gemeinsam musizierend machte man sich dann mit den Polcher Musikern auf zum Aufstellplatz. Zahlreiche Menschen hatten bei bestem Wetter den Weg nach Polch gefunden, kaum eine Lücke am Straßenrand, für die Musiker kaum Verschnaufpausen. So soll es sein. Alles in allem waren es für die Musiker der Stadtkapelle Münstermaifeld gute Tage. Man war überall in ausreichender Mannstärke vertreten und konnte sich entsprechend präsentieren.

 

Bei allem Frohsinn bleibt aber auch ein kritischer Blick zurück auf das Karnevalswochenende. Da gibt es Veranstalter, die händeringend nach Live-Musik im Zug suchen, da sich während Corona zahlreiche Musikvereine aufgelöst haben oder nicht mehr spielfähig sind. Da gibt es eine Regierung, die, wie so oft unüberlegt, raus posaunt baut euch alle Musik auf die Wagen. Da gibt es Sicherheitsbedenken bei Wagen, die in Schrittgeschwindigkeit durch die Straßen fahren, Überprüfungen noch und nöcher. Aber diese lautstarke Musik auf diesen Karnevalswagen, die wird ohne Unterlass geduldet. Da stehen Kinder am Straßenrand, die weinen, da stehen Erwachsene am Straßenrand, die sich kopfschüttelnd die Ohren zu halten. Wo bleiben die Sicherheitsbedenken für diesen ohrenbetäubenden Lärm? Und, was die Musiker sämtlicher verbliebener Gruppierungen sich fragen, wollt ihr die Live-Musik aus den Umzügen verbannen? Es ist schlichtweg unmöglich, unter solchen Umständen noch vernünftig zu musizieren. Daher die Bitte an die Veranstalter kommender Umzüge: regelt die Lautstärke auf den Wagen runter, und gebt den Musikvereinen den nötigen Abstand dazu. Alle Musikvereine stehen für Kultur und Brauchtum, insbesondere beim Karneval. Ein gemeinsamer, toleranter Weg beiderseits wär für die nächsten Jahre erstrebens- und wünschenswert, damit auch in den nächsten Jahren immer noch die Trömmelcher im Karneval gehört werden.

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